Im Sinne
der Steigerung
der Service-Freundlichkeit werden schon
so manche An-
strengungen in der katholischen Kirche unternommen, von den Gottesdienst-
zeiten bis hin zur Ruckzuck-Messe, die in knapp einer halben Stunde erledigt ist.
Eine weitere Anregung wurde mir gestern Abend aus dem Bistum Limburg zugetragen, wo ein Pfarrer die sicher ausbaufähige Idee umsetzte, während der Heiligen Messe einem Gemeindemitglied zum Geburtstag zu gratulie-
ren, sogar mit ein paar Blümchen.
Der Organist schien nicht in die priesterlichen Pläne eingeweiht zu sein, denn er hatte laut Schilderung meines Informanten einige Mühe, das "Viel Glück und viel Segen...", das von den Gottesdienstteilnehmern zweimal gesungen wurde, korrekt zu begleiten.
Ganz klar: Natürlich weiß ich die konkreten Daten und Namen, aber es geht mir überhaupt nicht darum, einen Pfarrer anzuschwärzen. Er dient hier lediglich als warnendes Beispiel - und ist damit übrigens auch nicht allein. So fällt mir z.B. der Festgottesdienst zum 70. Geburtstag von Kardi-
nal Lehmann ein, wo die Heilige Messe im Freien zur Gabenbereitung unterbrochen wurde. Dann kam die lange Schar der Gratulanten mit ihren Geschenken und Glückwünschen zum Altarbereich, um dem Jubilar alles Gute zu wünschen.
Vielleicht bin ich da ein bisschen überempfindlich, und man darf mir gerne in Leserzuschriften widersprechen, aber ich finde, solche Gratu-
lationen und Glückwünsche aller Art haben einen berechtigten und schö-
nen Platz vor oder noch besser nach der Heiligen Messe, aber bitte, bitte nicht mittendrin...!
Ein Platz dafür ist am Schluss des Gottesdienstes bei den
AntwortenLöschenVermeldungen. Dort kann darauf hingewiesen werden, dass
im Anschluss vor der Kirchentür oder im Pfarrsaal die Gra-
tulation geplant ist.
Ein solches Verhalten, wie geschildert,
AntwortenLöschenist schlicht liturgischer Missbrauch.
Dem betreffenden Priester empfehle ich diese Lektüre:
https://www.dbk.de/fileadmin/redaktion/veroeffentlichungen/verlautbarungen/VE_164.pdf
Die Toleranz des "Kreuzknappen" in Ehren,
AntwortenLöschenaber das sehe ich etwas anders:
Diejenigen Priester, die immer und immer wieder gegen
verbindliche Regelungen verstoßen, sind eine Gefahr für die
Kirche, weil sie durch ihr schlechtes Beispiel die Eucharis-
tie als Gedächtnis des Leidens und Sterbens Jesu lächerlich
machen.
Menschlich verständlich, wenn man niemanden "verpetzen"
will, aber so verpasst der Übeltäter auch die Chance, sein
Verhalten zu ändern.
Ein Therapeut sagte uns mal in einem Vortrag für die Pfarrei,
das stille Dulden von liturgischen Missbräuchen erinnere ihn
an die Familienmitglieder von Alkoholikern.
Die würden auch immer alles zudecken und seiner Sucht nach-
geben, weil sie ihn lieben, aber das sei grundverkehrt, weil
er dann weitermacht und weil noch Schlimmeres passieren
kann.
Also sollte man den Pfarrer beim Bischof anzeigen!